Hier findest du zwei Abschluss-Arbeiten zweier Absolventinnen unserer 300 Stunden-Ausbildung aus den Jahren 2023 und 2021 zum Thema Drishti. Beide Autorinnen, Katharina Wilzek und Vanessa Dürr unterrichten bei uns im Studio. Viel Spaß beim Lesen. Die Arbeit von Vanessa ist auf englisch. Du findest sie weiter unten.
1.) Arbeit Katharina Wilzek vom 08.03.2023
Der Drishti im Yoga: wenn der Geist ruhig ist, ist die Asana vollkommen
Wir Menschen sind häufig primär visuell dominierte Lebewesen. In unseren Leben
orientieren wir uns hauptsächlich mithilfe unserer Sehorgane; den Augen. Dieses
Phänomen führt oft dazu, dass wir nur glauben, was wir auch wirklich meinen zu sehen.
Der Weg der Augen ist häufig der Weg des Geistes. Wandern unsere Augen, wandert
meist auch unser Geist. Bevor wir in unserer Praxis die Aufmerksamkeit verlieren und
uns von innen nach außen wenden, entsteht eine geistige Aktivität. Unser Geist meint,
dass es im Draußen etwas Wichtiges zu beobachten gibt. Im Yoga wollen wir unseren
Blick bewusst ausrichten, um uns von dieser visuellen Dominanz zu lösen und den Blick
stärker nach innen zu richten. Wenn es uns gelingt unsere Augen ruhig zu halten, wird
sich diese Ruhe auf unseren Geist übertragen und wir können so das Streben unseres
Geistes nach Ablenkung und Beschäftigung verringern. Mit Hilfe des Drishti können wir
uns der Innenwelt zuwenden und unser wirkliches Selbst erleben.
Dieser Essay möchte das Zusammenspiel von Augen und Geist am Beispiel des Drishti
beleuchten und nach einer kurzen etymologischen Betrachtung des Begriffs Drishti auf
dessen Einsatz in der Yogapraxis sowie die tiefere spirituelle Bedeutung und die
Wirkung des Drishti eingehen.
Bedeutung und etymologische Herleitung des Wortes Drishti
Der Begriff Drishti entstammt dem Sanskrit und bedeutet "Blick" oder "Anblick“, aber
auch „Vision“
, „Blickpunkt“
. Die Wortwurzel dr heißt übersetzt "platzieren oder
festhalten, als Verb steht es für "die Augen darauf richten" (vgl. Stern 2019: 68;
MacGregor 2013: 23). Weitere gängige Ableitungen von drs sind auch drsya, das Licht,
in dem sich alle Objekte der höheren Intelligenz jedes einzelnen Wesens präsentieren
sowie die Bedeutung drastr (der Seher), bekannt als Purusha oder die individuelle Seele
in jedem fühlenden Wesen. Diese etymologische Wurzel impliziert, dass der Akt des
Sehens das Licht des spirituellen Verstehens einschließt und nicht nur ein zufälliges
Sehen meint (vgl. MacGregor 2013: 23).
Philosophische Bedeutung des Drishti
Da wir durch unsere Augen die äußere Welt wahrnehmen, spielt der Drishti auch in der
indischen Philosophie eine wichtige Rolle. Innerhalb der indischen Philosophie
unterscheidet man sechs darshanas oder innere Visionen zur Wahrnehmung der
Realität: Nyaya, Vaisheshika, Purvamimansa, Vedanta, Samkhya und Yoga. In den auf
die Samkhya Philosophie basierenden Yoga Sutras wird der primäre Akt des
Betrachtens der Welt als die eigentliche Grundlage von Yoga beschrieben. In der
Bhagavad Gita sagt Krishna, dass er nicht mit menschlichen Augen gesehen werden
könne; sondern nur mit göttlichen Augen (vgl. Dwivedi 2018: o.S.). Der Akt des Sehens
selbst offenbart die Grundlage der existentiellen Situation als eine Trinität von drasta
drsya-darshana (Seher-Sehen-Vision). Die drei Komponenten ergeben sich aus dem Akt
des Sehens selbst: Sie sind weder vom Geist noch vom Menschen gemacht (vgl. Dwivedi
2018: o.S.). Wie der Akt des Atmens ist auch der Akt des Sehens eine kontinuierliche2
existenzielle Aktivität: Er findet statt, ob eine Person bewusst ist oder nicht. Die Klarheit
von darshana (Vision) entsteht aus viveka, der Unterscheidungsfähigkeit, die den
Menschen befähigt, das zu sehen, was zu sehen ist (drsya). Die Essenz des Yoga ist es,
einer Person drsimatrata (reines Sehen) bewusst zu machen, dieses reine Sehen ist im
Yoga auch als drasta (Seher) bekannt (vgl. Dwivedi 2018: o.S.). Das Verhältnis von
sehendem Selbst (drasta) und Gesehenem (drsya) ist auch Gegenstand vieler
essentieller Verse des Yoga Sutra (2.6; 2.17: 2.20; 2.25; 4.23) (vgl. Sriram 2006).
Wirkungen des Drishti
Der Drishti ist ein wesentlicher Bestandteil von Yoga, da er hilft, den Fokus, die
Konzentration und die Selbstwahrnehmung zu verbessern. Im Yoga hilft die Praxis von
Drishti, Körper und Geist in Einklang zu bringen und eine tiefere Verbindung zur Praxis
zu entwickeln. Der Drishti ist daher ein wertvolles Werkzeug, um den Geist in der
Gegenwart zu fixieren (vgl. Stern 2019: 71). Dabei ist das Ausrichten des Blickes vor
allem, aber bei weitem nicht nur, für Balancehaltungen eine wichtige Unterstützung.
Wenn wir unseren Blick auf einen bestimmten Punkt richten, hilft dies, den Geist zu
beruhigen, Ablenkungen zu reduzieren und unsere Energie und Aufmerksamkeit auf
den gegenwärtigen Moment zu lenken. Die Verwendung des Drishti kann daher als
elementare Übung von pratyahara, dem Rückzug der Sinne gesehen werden, welche
Patanjali im achtgliedrigen Pfad aus dem Yoga Sutra beschreibt:
svaviṣaya-asaṁprayoge cittasya svarūpānukāra-iv-endriyāṇāṁ pratyāhāraḥ (2.54.)
Übersetzung: pratyāhāra die Orientierung der Sinne nach innen, besteht, wenn sich die
Sinne nicht in der gewohnten Weise mit äußeren Objekten verbinden und deren Form
präsentieren, sondern der Form annähern, die der Aufgabe von Citta (dem meinenden
Selbst) entspricht (vgl. Sriram 2006: 148).
Ohne die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit von der verführerischen Außenwelt
wegzulenken, wird der Geist immer wieder aus der spirituellen Verwirklichung in
sinnliche Erfahrungen hineingerissen werden. Nur wenn der Geist tatsächlich in der
Lage ist, über einen längeren Zeitraum auf einen Punkt der Aufmerksamkeit fokussiert
zu bleiben, ist es ihm möglich, tiefere Ebenen der Realität wahrzunehmen. Der Drishti
ist eine Praxis, die den Geist darin schult, an einem Aufmerksamkeitspunkt zu sein (vgl.
MacGregor 2013: 24). Für Kino MacGregor ist die Yogapraxis die Umschulung des
Geistes, um sich auf die spirituelle Verwirklichung zu konzentrieren. Hierfür lernen die
Schüler:innen zunächst den einseitigen Blick aufrechtzuerhalten und entwickeln daraus
die einseitige Aufmerksamkeit. Diese auf einen Punkt gerichtete Aufmerksamkeit
(ekagrata) verlangt, dass der oder die Praktizierende einen starken, beständigen Geist
hat (vgl. MacGregor 2013: 24). Die Praxis des ekagrata verhindert, dass sich der Geist
an ein Objekt, eine Person oder einen Gedanken klammert, indem er sich ganz auf das
Hier und Jetzt konzentriert.
Auch in der Meditation ist die Verwendung von Drishti von entscheidender Bedeutung,
um den Geist zu stabilisieren und Konzentration zu entwickeln. Indem wir die Augen
auf ein bestimmtes Objekt oder einen bestimmten Punkt richten, können wir unseren
Geist trainieren, präsenter zu sein und unsere Gedanken und Gefühle wahrzunehmen.
Diese Praxis kann auch dazu beitragen, Stress und Ängste abzubauen, indem sie ein3
Gefühl der Ruhe und Entspannung fördert. Die Verwendung des Drishti ist daher eine
wichtige Vorstufe für dharana, die tiefe Konzentration, sowie für dhyana, die
Meditation. Somit spielt der Drishti eine wichtige Rolle bei der bewussten
Neuausrichtung des Geistes auf spirituelles Verständnis. Bereits in den Upanishaden
werden drei Arten von Drishti während der Meditation unterschieden: offene Augen,
halboffene Augen und geschlossene Augen (vgl. MacGregor 2013: 23).
Der Drishti im Ashtanga Yoga
Neben der Meditation spielt der Drishti vor allem im Ashtanga Yoga eine zentrale Rolle:
Hier ist der Drishti im Rahmen von Trishtana auch als Teil eines ganzheitlichen
Alignments zu verstehen, nach dem wir eine Asana ausrichten. Tri bedeutet "drei"
,sthana bedeutet "Ort", demnach gibt es drei Bereiche, auf die wir achten müssen: den
Körper, den Atem und den Geist. Körperhaltungen stabilisieren den Körper, die Atmung
das Nervensystem und der Blick den Geist. Als dritter Teil von Trishtana steht Drishti
daher für die Stetigkeit des Geistes (vgl. Stern 2019: 64). Eddie Stern zitiert seinen
Lehrer Patabi Jois in diesem Zusammenhang mit folgendem Satz: „When the mind is
quite, the asana is correct“ (Stern 2019: 62).
In der Hatha Yoga Pradipika gibt es nur wenige Hinweise auf die Verbindung von
bestimmten Arten von Drishti mit speziellen Asanas. So wird hier zum Beispiel der
nasale Blick (Nasagrai Drishti) mit Padmasana verbunden (I.44), während Brumadhya
Drishti (der Blick zum Zentrum der Augenbrauen) zu Siddhasana gehört (I.35) (vgl.
Muktibodhananda 2012: 102; 117). Beide Arten des Drishtis werden in der Hatha Yoga
Pradipika auch als Mudras beschrieben (Shambavi Mudra bzw. Nasikagrai Mudra), die
jeweils alleine oder in Kombination mit Pranayama oder Asana praktiziert werden
können (vgl. Muktibodhananda 2012: 523; 529). Während in der Hatha Yoga Pradipika
vor allem diese zwei Arten von Drishti erwähnt werden, werden in der Yoga Korunta,
die Pattabi Jois mündlich von seinem Lehrer Krischnamarcharya überliefert bekommen
hat, neun Drishtis genannt:
1. Nasagrai (Nase) üblicherweise in der sitzenden Meditation eingesetzt, um den Geist zu
beruhigen und die Konzentration zu fördern. In der Ashtanga Yoga Praxis z.B. Padahastasana.
2. Brumadhya (Punkt zwischen den Augenbrauen): üblicherweise in der Meditation verwendet,
um die Konzentration zu fördern und tiefere Bewusstseinszustände zu erreichen, gehört im
Ashtanga aber auch zu Haltungen wie Setu Bandhasana, Purvottanasana, Matsyasana.
3. Nabhi chakra (Nabel): z.B. Adho Mukha Svanasana, um Aufmerksamkeit und Energie im
Nabelbereich zu fokussieren.
4. Hastagrai (Hand): häufig bei Yoga-Asanas, die die Hände einbeziehen, z.B. Utthita Trikonasana
5. Padhayoragai (Zehen) häufig bei Yoga-Asanas, die die Füße einbeziehen, wie
Pashimottanasana, Parsvottanasana.
6. =7.
7. Parshva (zu den Seiten): häufig bei Yoga-Asanas, die eine Drehung beinhalten, wie z.B. Utthita
Hasta Padangusthasana B, Marichasana C+D.
8. Angushta ma dyai (Daumen): häufig in Yoga-Asanas, die die Hände einbeziehen, wie z.B.
Utkatasana.
9. Urdhva (nach oben): z.B. Urdhva Mukha Svanasana
Neben der Blickrichtung beschreibt der Drishti allerdings auch die Art des Blickes: Wenn
wir auf die Daumen oder auf die Nase schauen, starren wir nicht auf diesen Punkt,
sondern lassen unseren Blick auf diesem Punkt ruhen. Sobald wir unseren Blick weich4
werden und auf einem Fokuspunkt ruhen lassen, kommt auch der Geist zur Ruhe.
Dieser weiche und gleichzeitig fokussierte Blick kann einen beruhigenden Effekt auf den
Geist haben, da die Nerven, die diesen Bereich versorgen zum parasympathischen
Zweig unseres Nervensystems gehören, der für Ruhe, Entspannung und Reparatur
zuständig ist (vgl. Stern 2013: 68).
Zusammenspiel der Augen mit unserem Nervensystem
Es ist eine grundlegende Funktion unseres Sehapparats, dass unsere geistige
Aufmerksamkeit dem folgt, worauf unser Blick gerichtet ist, unser Geist geht also
dorthin, wohin die Augen schauen (vgl. Corbetta et al. 1998: 761). Interessanterweise
stehen auch geistige Anstrengung und Pupillenerweiterung in einem direkten
Zusammenhang (vgl. Kahnemann 2011: 32-35). Wenn wir die Augen entspannen und
sie ruhig halten, verändert sich unsere geistige Aktivität zusammen mit den Augen. Die
Augen zu beruhigen und zu entspannen indem z.B. die Handflächen auf die Augen
gelegt werden, das sogenannte Palmieren, ist eine Möglichkeit, Stress abzubauen und
die geistige Anspannung zu lösen. Während der Yogapraxis nutzen wir bewusst die
Augen, um eine ruhige, fokussierte Aufmerksamkeit zu üben, die helfen kann, die
mentale Stabilität zu unterstützen und Stress entgegenzuwirken (vgl. Stern 2019: 69).
Die Netzhaut in unserem Auge wandelt Licht in Nervensignale um. Sie entspringt einer
direkten Linie von Gehirnzellen, unsere Augen sind also anatomisch mit dem Gehirn
verbunden. Somit stellen wir durch das Fokussieren der Augen, d.h. durch das Üben
des Drishti, eine direkte Verbindung von den Augen zu unserem Gehirn her. Daher
stärkt die Stabilisierung der Sehkraft die Augenmuskulatur und hilft gleichzeitig den
Geist zu beruhigen und zu kontrollieren (vgl. Stern 2019: 70). Da unsere Augen
buchstäblich aus unserem Gehirn herauswachsen, sind unsere Augen einer der
wichtigsten Kanäle, durch den das Gehirn in direkten Kontakt mit der Außenwelt
kommt. Aus diesem Grund haben visuelle Prozesse einen tiefgreifenden Einfluss auf die
Entwicklung des Gehirns und die Übung des Drishti nutzt wiederum visuelle Prozesse,
um kohärente Gehirnfunktionen wie Gedächtnis, Wahrnehmung und die Fähigkeit,
geistige Stille zu praktizieren, zu unterstützen (vgl. Stern 2019: 70).
Zusammenfassung
Bei der Ausführung der körperlichen Asanas hat ein ruhiger, klarer Geist Vorrang vor
jeder noch so perfekten Ausübung einer Pose. Eine Möglichkeit, die spirituelle
Entwicklung in den Vordergrund zu stellen, ist die sorgfältige Betonung des Drishti in
jeder Pose. Der Drishti ist somit auch ein Werkzeug, das jede:r Yogapraktizierende
leicht anwenden kann, um den Geist zu trainieren, beständig und stark zu bleiben und
dadurch friedliche, ruhige Gefühle zu verstärken (vgl. MacGregor 2013: 24). Aus
spiritueller Sicht ermöglicht uns die Praxis von Drishti im Yoga, die Weisheit, die in
jedem von uns steckt, zu erkennen. MacGregor beschreibt diese Weisheit als ein Licht,
das die Dunkelheit der Unwissenheit vertreibt. Durch Yoga kultivieren wir die
Perspektive des rechten Geistes, die das innere Licht entwickelt und so viveka, das
Unterscheidungsvermögen fördert. Wenn unser inneres Licht auf eine Situation
scheint, erzeugt es Klarheit, Wahrnehmung und Vision, so dass die wahre Kraft von
Drishti enthüllt wird und wir das Wahre vom Unwahren, das Reale vom Nichtrealen
unterscheiden können (vgl. MacGregor 2013: 24).5
Literaturverzeichnis
Corbetta, Maurizio et al. 1998: A Common Framework of Functional Areas for
Attention and Eye Movement. In Neuron 21 (4); Seite 761-773.
Dwivedi, Amitabh Vikram 2018: Drishti (Nazar). In: P. Jain et al. (eds.) 2018: Hinduism
and Tribal Religions, Encyclopedia of Indian Religions. Springer
Science+Business Media.
MacGregor, Kino 2013: The Power of Ashtanga Yoga. Boulder: Shambhala
Publications Inc.
Muktibodhananda, Swami 2012: Hatha Yoga Pradipika. New Delhi: Thompson Press
India.
Sriram, R. 2006: Patanjali. Das Yoga Sutra. Von der Erkenntnis zur Befreiung. Bielefeld:
Theseus.
Stern, Eddie 2019: One simple Thing: A New Look at the Science of Yoga and How it
Can Transform Your Life. New York: North Point Press.
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2.) Vanessa Dürr | Stuttgart | December 1st, 2021
No drishti no yoga - the importance of focus
1. Problem and objective
To me it felt like drishti is the neglected little sister of asana and breath. I found my-
self paying less attention to it. Also, in yoga classes I experienced less comments on
drishti. When strolling through Instagram I found some pictures of ashtanga yoginis
and yogis practicing very advanced asana and obviously a strong nasagrai drishti
(nose gazing). So, I questioned my own practice. There are postures where, for me, it
feels natural to gaze at the "right" spot, on other asanas less. As a first step I began
to remind myself more often to pay attention on drishti on the mat and to ask myself
what it is really about? Is there a hidden magic I just didn't experience so far? In the
following I will elaborate on my answer to these questions.
DEFINITION OF DRISHTI
Drishti is a Sanskrit word for single-pointed gaze. Another translation is "vision, sight,
point of view" or as a verb "to fix the eyes on". The verbal root dr means "to place" or
"to hold". In Ashtanga Yoga there are nine different gazing points. Each asana is
referred to one of these nine (cf. appendix). As drishti is part of the Tristana method,
besides asana and breath, and Kino MacGregor describes these three as "heart of
the method", gaze seems to be key for the Ashtanga Yoga practice.
2. Goals of drishti
In the following we will have a closer look on several goals of the practice of a single-
pointed gaze.
REDUCE DISTRACTIONS
When I first started yoga, I practiced in a gym in front of a big mirror, so I could see
the teacher, myself and nearly every other student. When you have the opportunity,
you take it, right? So of course, I checked on the other students while practicing. How
do they perform? Are they able to do that impossible handbalance? In the meantime,
the setting of my yoga classes changed - no mirrors anymore. But does it help to stop
looking at other students? In this scenario drishti’s goal is to shift the focus from dis-
tractions of the outside towards ourselves. With not having to decide where to look at
and not getting distracted by what is looked at, practitioners can shift the focus from
the outside to an inside experience.
IMPROVE ALIGNMENT
Drishti also helps on a physical aspect. Practitioners can use it as a tool to optimize
asana alignment. By gazing in a special direction, the body receives the signal to
move in the same direction. So the physical intention of the asana can be pro-
nounced and supported by the appropriate gazing point. Therefore, it's obvious that
different drishtis are needed for various asanas.
ENDURANCE IN UNCOMFORTABLE SITUATIONS
Ashtanga Yoga requires daily practice of challenging asanas and the endurance to
stay in each pose for a couple of breaths even if it feels uncomfortable. We are
trained on enduring difficult, uncomfortable situations on the mat just to be prepared
for similar situations off the mat. Yoga is not always comfortable and so is life. Re-
maining calm, fully concentrating on what we are experiencing in that moment, is only
possible with a strong focus on the practice and in the practice itself. Drishti helps to
find this focus and prevents us from being distracted and losing track when things are
getting hard. With this ability to set a clear vision and hold on to it, one is also pre-
pared for reaching goals, realizing dreams or "just" living a happy life off the mat.
CONTROL ENERGY
"Where attention goes, energy flows" - I guess anybody have heard of this before,
nevertheless many people do not pay attention to it. Regarding the yoga practice the
concept of holding and moving prana (energy) is key. The Ashtanga Yoga system
emphasizes the importance of bandhas which are energy locks. Their purpose is to
hold the energy in our bodies. Thinking of Ashtanga Yoga as a very intense physical
practice it is crucial to conserve ones energy to endure the whole practice. If our at-
tention is on the outer appearance of things, e.g. wandering around the room, the
prana can flow out of the body. Whereas there are official bandhas in different re-
gions of our bodies, drishti can be seen as another kind of bandha - the minds
bandha. Setting the drishti helps students to hold their prana where it is needed.
INITIATE MEDITATION
The Ashtanga Yoga practice is not only a physical one but moreover kind of a moving
meditation. Drishti paves the way for experiencing this aspect of the practice in the
first place or more intense. The Ashtanga Marga requires to draw our senses more
inward, known as Pratyahara, to initiate the internal practice of the last three limbs
(Samyama). For practice, you have to detach your senses from external objects and
find a focused concentrated state of mind, or in other words: Drishti. It can be a door-
opener to the mental layer (Manomaya Kosha) with the goal of enabling students to
go more inwards and "instigating a more internal and potentially meditative practice"
CALM THE MIND
Let's have a closer look at our minds. The goal of yoga is to steady the monkey mind
("yogaś-citta-vṛtti-nirodhaḥ"). As the mind can be considered as a reflection of what
you look at, a gazing point is crucial for what's going on in the mind (citta). Eyes are
the instrument of the mind to get in contact with the outer world, in fact there is an
anatomical connection. Knowing that mental effort correlates with pupil expansion, it
is logical that keeping the eyes still will also change mental activity towards stillness.
Therefore, we can influence the brains function by controlling the eyes. Further-
more, this calming effect can be explained by the connection between the nerves
around the eyes and the parasympathetic system, which regulates rest and relaxa-
tion. Thus, resting the eyes will lead to a restful mind.
GAZE HOLDS IT ALL TOGETHER
After mastering the first two aspects of Tristana method by synchronizing breath and
asana, drishti can hold all aspects together. As Joseph Armstrong on OMASTARS
said: "If the breath and bandha have worked together to cultivate an expansion of the
mind/ body awareness, then the gaze has the effect of locking it all in place." He ex-
plains it by the example of Utkatasana (chair pose), which is a physically demanding
pose. When the arms getting tired and the thighs are burning, focusing the eyes on
the thumbs (angustha drishti) can give a psychic push that helps to endure the re-
quired five breaths. So the impossible might become possible "just" by staying fo-
cused, sending the energy in the right direction, and not letting the monkey mind take
over.
3. Tips for practice
Now that we know why we should practice a single-pointed gaze, the following lists
some tips on how to start and practice safely.
BEGIN IN BALANCE ASANAS
How to make the practice of drishti accessible for beginners? In balance asanas
many people naturally find a drishti. We learn in our everyday lives or in other sports
that a focus on a specific point is needed to find balance, e. g. if you want to stand on
one foot. This can be an easy access for beginner students as the reason why to
practice drishti is easy to understand. They can experience the advantages of drishti
in asanas like tree pose. As soon as established in balance poses, students can go
further and try to integrate drishti in other parts of their practice.
DON'T FORCE IT
Students should keep in mind to never force themselves to gaze in a way that strains
the eyes, brain, or body. Drishti is a direction not a goal. For example, in seated pos-
es, where drishti is the toes, one should not get its neck hurt by holding the head up
high to spot the toes. Above all drishti is not about staring at something. Instead,
practitioners should use a soft gaze, so drishti does not become another obstacle but
an instrument of freedom. The real goal is to shift the focus inwards towards our
inner self, calm the waves of the mind and find that inner experience of stillness.
4. Conclusion
LET THE MAGIC HAPPEN
Kino MacGregor writes "No drishti means a weak mind, and a weak mind means no
yoga is happening". But does it mean that you cannot practice yoga without drishti?
Practicing yoga is a journey not something that happens by performing a perfect
handstand. Several instruments on this path help practitioners to stay on track, head-
ing towards the goal of yoga. From my point of view breath is the most important part
in an asana practice but drishti is what you need to advance to the next layer. In fact,
its crucial for a spiritual development. It helps to practice non-attachment and staying
focused on the higher Self (Purusha). The practice of drishti can lead to a clear, pure
look at things, to see the ultimate reality. Ultimately, drishti unlocks the door to
where the magic happens. Inside of us.
References
BOOKS:
MacGregor, Kino. (2013): The Power of Ashtanga Yoga. Second Edition, Boulder.
Stern, Eddie. (2019): One Simple Thing. First edition, New York.
WEBPAGES:
do you, Ali Washington: https://www.doyou.com/the-importance-of-focus-in-yoga-
and-life/ (last visited on 15.11.2021)
Miami Life Center: https://miamilifecenter.com/ashtanga (last visited on 15.11.2021)
OmStars, Joseph Armstrong (03.04.2018): https://omstars.com/blog/practice/the-
tristhana-training-ground-breath-gaze-and-pose-in-ashtanga-yoga/
Yoga International, Jennifer Allen Logosso:
https://yogainternational.com/article/view/how-to-practice-drishti (last visited on
15.11.2021)
yoga journal, Life, David. (28.08.2007): https://www.yogajournal.com/yoga-
101/philosophy/the-eye-of-the-beholder/
Yoga-Zeit, David Swenson (17.03.2017): https://www.yogazeit.at/im-gesprach-mit-
david-swenson/
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